Der Weihnachtsbaumkasper
( aus Kasper's Geschichten )



Nur mal so fürs Protokoll:
Bonnie (damalige Pflegekatze) und ich haben den Leuchtespielzeugbaum gekapert.
Jawohl, nun liegt er senkrecht und da hat er mir eigentlich gar nicht gefallen....
oh so kahl, weil die Spielzeuge fast alle weg waren.
Die lagen dann unterm Baum.

Das gibt Ärger.
Bonnie, die Tulpe hat sich verkrümelt und ich kam nicht schnell genug weg.




Aber jetzt steht er wieder,
aber das mit dem Raufklettern, können wir wohl vergessen,
sonst gibt es richtig  Stress mit Frauchen.

Also ich finde die Menschen sind schon sehr merkwürdig.
Sie haben draußen so viele schöne Bäume, Sträucher und Natur.
Sie können immer rausgehen und einfach nur genießen.
Und was  machen Sie??
Sie stellen sich so einen Tannennadelbaum ins Wohnzimmer.
Ja richtig gelesen, einfach so ins Zimmer.

Und dann hängen sie auch noch Spielzeug dran und na klar,
ist ja wichtig, beleuchten sie den auch noch.
Damit sie ihn wiederfinden, nehme ich an.


Und wenn wir dann unserer Natur nachgehen
und Schutz suchen im Gestrüpp,
dann kriegen wir Schimpfe.





Die  anderen Katzen kennen das schon, die Menschen machen das einmal im Jahr.
Für sie ist das nichts Besonderes mehr, aber ich finde das so spannend.


Alles blinkt und bewegt sich.
Die dicken Kugeln warten förmlich darauf, dass ich sie fange.
Dann hängen noch so bunte Schnüre an den Zweigen.
Ich dachte erst, damit ich mich besser festhalten kann,
aber die rutschen ganz schnell runter.
 Mal kosten, ob die fressbar sind..
Mhmmmpppfhhh, nee schmecken tun sie gar nicht.
 Irgendwie blechern..
Aua, Frauchen, was machst du denn?

Sie zieht mir die Schlangen wieder aus dem Maul.
 Und das war ja klar, sie schimpft wieder mal.
Ja, ist ja schon gut, sie schmeckten ja auch gar nicht.

Dann soll sie den ganzen Kram doch draußen lassen,
wenn man als Katerkind aber auch gar nichts machen darf.

Jetzt bin ich beleidigt. So, das hat sie nun davon.

Dafür gab heute lecker Fresschen
und jetzt geh ich Schönheitsfellschläfchen machen,
man muss ja schließlich so als Kater auf sich achten.

Sonst sieht man bald so griesgrämig aus wie unser Kater Mr. Chaplin.

© Silvia Rehling 2007